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LA-Trainingslager Cervia

Tag 1 - Samstag

Zu früher Morgenstunde fuhr das beladene TVH Büssli mit 6 aktiven Turner und Turnerinnen sowie einem hochmotivierten Trainer ab in Richtung Süden. Bereits das Philosophieren über die Abfahrtszeit hielt alle Insassen wach und äusserst gesprächig. Neben etlichen Fremdsprachen Trainings, die uns allen Ausdrücke wie yesn‘t oder coopa näher brachten, absolvierten wir am Nachmittag bereits ein kurzes Footing auf der Anlage in Cervia. Die koordinativen Übungen unseres Trainers brachten einige Athleten bereits ins Schwitzen. Glücklicherweise hatten wir beim Abendessen Durchzug aufgrund der starken Windböen von draussen und der Klimaanlage von drinnen. Ohne Sang und Klang des soeben Geschehenen, eilten wir erquickend an das wunderbare Buffet. Beim Anrichten eines deliziösen Salates passierte plötzlich das Unglück. Der Balsamico so wie das Olivenöl fielen zu Boden wie Neymar nach einem anscheinenden Foul. Der Boden fettete sich ein und wurde geölt wie ein Werk des berühmten Künstler Van Gogh. Die Unannehmlichkeit war uns allen ins Gesicht geschrieben. Später als sich die Gemüter zu beruhigen schienen, wurde der Hauptgang gefasst. Die Kommunikation mit der italienischen Küche funktionierte noch nicht einwandfrei. Extrawünsche wie die Befriedigung des Vegetarismus mit einem fleischlosen Gericht holperte noch ein bisschen. Doch die Zuversicht stirbt zuletzt. Kommunikation ist der Weg zum Ziel!


Tag 2 - Sonntag

Nach morgigem Übermut, fehlendem Kaffee und Tee begab sich die Truppe voller Vorfreude zum Stadion. Dementsprechend war die Enttäuschung umso herber, als die Anlage geschlossen war. So nutzten wir kurzerhand die Gunst der Stunde, um ein mentales so wie soziales Training zu absolvieren. Das Gefühl nackter Füsse auf nassem Rasen war befreiend, wohltuend und präparativ für die kommende Nachmittagssession. Nach verpassten Hürdenläufen, gab es trotzdem ein 4-Gang Menu für alle. Erneut kam der Vegetarismus zu kurz, doch Luca profitierte dadurch von einem halben Kalb. Am Nachmittag ging es dann erstmals richtig zur Sache und wir zeigten unsere athletischen Skills inmitten vieler deutscher Vereine. Nach intensiver Körperflege war es wieder Zeit für das Abendessen. Ein breites Spektrum an Antipasti in Form einer italienischen Berner Platte wurde uns zur Verfügung gestellt. Nach dem Apiritif verköstigten sie uns mit einer Lasagne. Auch hier kamen die Vegetarier zu kurz, bekamen allerdings rund zwei Minuten später Ersatz mit geschmackloser Bouillon und Flädli. Hat recht gefuurt. Der zweite Hauptgang bestand aus zwei nicht definierbaren Tranchen eines ebenfalls nicht definierbaren Tieres. Wir tippten auf Segelohren eines lange weggetretenen Mammuts. Elina und Luca konnten sich trotz des schlabbrigen Anblicks überwinden und verputzten die Speise ohne zu zögern. Joel und Michael dagegen hatten stark zu kämpfen und pickten sich nur die würfelförmigen Kartoffeln heraus. Dies trübte unsere Laune jedoch überhaupt nicht - im Gegenteil - es tat gut wieder einmal so laut und herzhaft zu lachen. Egal was passiert, es war und wird lustig bleiben!


Tag 3 - Montag

Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem für einmal alle Bestellungen geklappt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Anlage. Mit dem freien Nachmittag vor Augen machten wir uns voller Elan an die Sache. Zu Beginn standen Diskus- und Speerwurf auf dem Programm, gefolgt von Weitsprung. Aufgrund von ersten kleinen Blessuren absolvierten wir dezimiert ein Sprintprogramm. Zum Herunterfahren und als erneutes Teamspirittraining legten wir uns alle an die Sonne und entspannten uns während einer Meditation. Danach war auch das Übelkeitsgefühl bei den Sprintern weg und wir waren bereit fürs Mittagessen.

Die Vegetarier unter uns hatten am Abend zuvor extra die Karottensuppe als einzige vegetarische Option ausgewählt, wussten da allerdings noch nicht, dass auch diese grosszügig mit Speckwürfeln verfeinert wird. Nach mehrmaligem Nachfragen hatten die Camerieri dann auch begriffen, dass wir nicht eine neun- sondern siebenköpfige Gruppe waren. Sie hatten uns bis anhin wohl für eine deutsche Gruppe gehalten, bei denen niemand Vegetarier ist. Dies hätte so einiges erklärt.

Anschliessend überwindeten wir uns zu einem kurzen Plantschen im noch sehr kalten Meer. Nur für Chrigu war dieser Spass zu kalt und er betätigte sich kurzerhand als Fotograf.

Am Abend erkundeten wir die kleine Hafenregion und stärkten unseren Zusammenhalt bei einem kühlen Bier und fruchtigen Cocktails.

Michelle meldete uns fürs Abendessen im Hotel ab und als der Cameriere meinte, ob es sei, weil wir das Essen nicht so mochten, log Michelle ihm die Hucke voll und sagte, wir wollten nur ein wenig Party machen, da am nächsten Morgen ebenfalls noch einmal trainingsfrei sei.

Stattdessen erfreuten wir uns an einer guten Pizza, bevor wir uns müde ins Bett legten.

(Bericht: Michelle Hofer)


















Fortsetzung folgt ...

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